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Die Metaplan-Studie zeigt, wie Führung sich durch die Umsetzung von Regelungen zu mobiler Arbeit verändert und welche Herausforderungen dadurch entstehen. Für fünf abstrakte Fragen müssen nun konkrete Antworten gefunden werden.

Diese 5 Fragen werden durch mobile Arbeit jetzt wichtig:

  1. Braucht es für produktive Arbeit einen gemeinsamen Ort?
  2. Wie sorgt man für ausgleichende Gerechtigkeit?
  3. Soll mobile Arbeit als Belohnung oder als Selbstverständlichkeit gelten?
  4. Wie verändert mobile Arbeit Führungsanlässe und -mittel?
  5. Wie verändert mobile Arbeit Beziehungen?

Wie diese Fragen beantwortet werden, verändert, wie in Organisationen zusammengearbeitet wird.  Gerade, weil die Antworten im Rahmen neuer oder erweiterter Betriebsvereinbarungen in formale Regeln gegossen werden.  Die Tragweite dessen ist den Beteiligten nicht immer bewusst.

Inhalt der Studie

1. Die grundlegende Frage „Braucht es für produktive Arbeit einen gemeinsamen Ort?“ wird in allen Organisationen. Wir skizzieren zwei Überzeugungslinien nach, die sich diametral gegenüber stehen: Dass Arbeit am gemeinsamen Ort immer einen Sinn hat und entsprechend gebraucht wird – oder dass der gemeinsame Ort zwar noch wichtig ist, aber dass gerade arbeiten auch anderen Orts gelingt. Wir besprechen vor allem die Folgen der jeweiligen Lösung: Was passiert, wenn man Anwesenheit über Präsenzpflicht herstellt? Welche Folgen hat es, wenn gemeinsame Präsenz zur Ausnahme wird?

2. Wie sorgt man für ausgleichende Gerechtigkeit? drängt sich besonders in Organisationen mit Produktion auf – wenn ein Teil der Belegschaft durch die Maschinen an den Arbeitsort gebunden ist und andere mobil arbeiten können. Wir zeigen, wie mobile Arbeit in erster Linie sichtbar und thematisierbar macht, was als Ungleichheit schon zuvor strukturell angelegt war.

3. „Soll mobile Arbeit als Belohnung oder als Selbstverständlichkeit gelten?“ Diese Frage entscheidet sich auf Basis des Interpretationsspielraums, die die jeweiligen Regelungen lassen. Wo mehr Spielraum besteht, müssen Mitarbeitende mit ihren Vorgesetzten verhandeln. Wo die Regeln klar sind, etabliert sich mobile Arbeit (im Rahmen der formal gewährten Möglichkeiten) als Selbstverständlichkeit. Beide Möglichkeiten bringen jedoch Probleme mit sich.

4. Entlang der Frage „Wie verändert mobile Arbeit Führungsanlässe und -mittel?“schlüsseln wir detailliert auf, wie in Alltagssituationen jetzt geführt werden kann. Zu den „Gewinnern“ zählen dabei Führungsimpulse über geplante Termine oder über stärkere persönliche Bindungen. Deutlich weniger brauchbar sind spontan hergestellte Momente, oder der typische Blick über die Schulter. Die Folgen davon zeigen wir ebenfalls: Dass es leichter wird, sich Führungsimpulsen und -verantwortlichkeiten zu entziehen.

5. „Wie verändert mobile Arbeit Beziehungen?“ ist die Frage, die auf die Neuverhandlung des Verhältnisses von Mitglied und Person hinweist. Führungskräfte verstärken ihre persönlichen Bindungen zu ihren Mitarbeitenden, um die fehlende gemeinsame Anwesenheit auszugleichen. Weiterhin scheinen Mitglieder gewillt zu sein, ihre persönlichen Interessen mit mehr Vehemenz in Anspruch zu nehmen. Beides schlägt sich in der Beziehungsarbeit in der Organisation nieder – und erhöht ihren Aufwand enorm.

Ein Praxis-Tool: Das Terminal der mobilen Arbeit

Um diese abstrakten Fragen in der jeweiligen Organisation mit konkreten Antworten zu versehen, bietet die Studie außerdem ein Tool: Das Terminal der mobilen Arbeit, mit dessen Hilfe ein Team oder eine Abteilung entlang von sechs Fragekomplexen sich auf seine Herausforderungen einstellen kann, wenn die Anforderungen der jeweiligen Ziele auf die Umstände mobilen Arbeitens treffen.

Hintergrund: 50 Interviews in unterschiedlichen Organisationen

Grundlage der Studie sind über 50 Interviews mit Führungskräften aus Organisationen und Unternehmen unterschiedlichster Größe, mit sehr Geschäftsmodellen. Den Interviewten wurde Anonymität zugesichert. Die Erhebung und Auswertung der Interviews folgte den Standards der qualitativen Methoden der Sozialforschung. Zur Erarbeitung der Ergebnisse kommt die in der Organisationssoziologie etablierte funktionale Analyse zum Einsatz.

Interessiert an der Studie?

Wir stellen die Studie kostenlos als PDF-Download zur Verfügung. Fülle dafür einfach das nachfolgende Formular aus und abonniere den VERSUS-Newsletter. Anschließend erhältst du per E-Mail einen Link für den Download der Studie.