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Thema

Rezensionsreihe Humanocracy

Wie viel Bürokratie braucht eine Organisation?

Das Management-Sachbuch „Humanocracy: Creating Organizations as Amazing as the People Inside Them“ von Gary Hamel und Michele Zanini will die Balance zwischen Regeln und freien Entscheidungen neu verhandeln. In dieser Rezensionsreihe besprechen Kai Matthiesen und Sven Kette, wie weit ihrer Meinung nach die Ideen der Autoren tragen.

Einladung zum Online Salon

Wie kann humanes Organisieren aussehen? Wie viel Bürokratie ist nötig, wie weit die Reduktion möglich?

Wir laden zu einem Salon ein, um uns auf Basis der Thesen aus „Humanocracy“ diesen Fragen gemeinsam anzunähern.

Einleitung

Der Grundgedanke von Humanocracy ist einfach zusammengefasst: Menschen sind dann am produktivsten, wenn sie sich gut entfalten können und bürokratische Organisationsstrukturen stehen dieser Entfaltung im Wege.

Das Prinzip der Ownership

Laut Hamel und Zanini kommt es für Organisationen darauf an, dass ihre Mitglieder Verantwortung übernehmen, gegenüber der Organisation und ihren Zielen committet sind und bereit sind, Risiken einzugehen und konventionelles Denken in Frage zu stellen. Um das zu erreichen, sollen Mitglieder wie Unternehmer denken.

Das Prinzip des Marktes

Aufbauend auf dem Prinzip der Ownership sollen organisationsinternen marktähnlich ablaufen: Angebot und Nachfrage, jeweilige Aushandlungen über Leistungsumfänge sollen Anweisungen, Abarbeitungen und Kungeleien ablösen.

Das Prinzip der Meritokratie

Ein Problem in Organisationen sind laut Hamel und Zanini subjektive, intransparente Formen der Leistungsbewertungen. Damit sich Einsatz lohnt, muss die Bewertungen objektiver werden. Sie plädieren für digitalisierte 360° Feedbacks.

Das Prinzip der Gemeinschaft

Gemeinschaften sind Gruppen in der Organisation, die Statusunterschiede und Hierarchiegerangel unter sich lassen und Probleme in einem vertrauensvollen Miteinander lösen können. Sie sind nach Hamel/Zanini der Ort, an dem Einzelne den Mut finden, den Status Quo in Frage zu stellen.

Das Prinzip der Offenheit

Der Alltag in Organisationen ist geprägt von Vorannahmen und Abläufen, die so geschehen, weil sie schon immer so geschehen sind. Das Prinzip der Offenheit ist ein Plädoyer dafür, die eigene Flexibilität hochzuhalten und sich vor der Gemütlichkeit der Routine zu schützen.

Das Prinzip des Experimentierens

An Ideen festhalten, mit ihnen weiter arbeiten, Rückschläge hinnehmen, Geduld zeigen: Das macht das Prinzip des Experimentierens aus – und ist laut den Autoren etwas, was bürokratische Organisationen nur schlecht leisten können.

Das Prinzip der Paradoxie

Immer wieder müssen in Organisationen Entweder/Oder-Situationen verhandelt werden. Auf Geschwindigkeit setzen oder auf Qualität? Nach besten Lösungen suchen, oder mit dem arbeiten, was da ist? Das Prinzip der Paradoxie verlangt, sich auf jede Entweder/Oder-Frage spezifisch einzulassen – und darauf zu verzichten, sie mit allgemeingültigen Regeln zu vereinfachen.

Fazit: Ist Bürokratie der richtige Gegner?

Kai Matthiesen und Sven Kette werfen einen abschließenden Blick auf die sieben Prinzipien der Humanocracy. Weniger Bürokratie, mehr menschliches Arbeiten ist das Versprechen. Wie weit kann es gehalten werden, wenn man den Prinzipien folgt? Wo wird es schwierig?

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